Vita Herzberg

Herzberg wurde als jüngster Sohn in einer streng kommunistisch orientierten Familie jüdischer Herkunft geboren. Ab 1961 bekam er Geigenunterricht und engagierte sich im Turnsport. 1973 stieg er bei der Weißenseer Band Bodyhall ein und erhielt fortan Gesangsunterricht an der Musikschule Friedrichshain in Ost-Berlin. 1979 war Herzberg Mitbegründer der Gaukler Rock Band und absolvierte ein Musikstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Mit Bootsfahrt hatten Herzberg und die Gaukler Rock Band 1981 einen ersten Titel in der DDR-Jahreshitparade.

Pankow Gründung

Als 1981 Veronika Fischer, Frontfrau der Band 4 PS, nach einem Konzert in West-Berlin blieb, gründeten Jürgen Ehle (Gitarre), Frank Hille (Schlagzeug), Hans-Jürgen Reznicek (Bassgitarre) und Rainer Kirchmann (Keyboard) die Band Pankow. Herzberg wurde als Frontmann geholt.

(Pankow Konzert in Halle)

Von seinem Bruder Wolfgang Herzberg (alias Frauke Klauke) stammte der Text für das Rocktheaterstück Paule Panke, welches den Alltag eines Lehrlings realistisch beschrieb. Pankow machte dazu die Musik und inszenierte es. 1982 kam es zu ersten Produktionen im Studio sowie zu einem Live-Mitschnitt des Rundfunks der DDR von einem Konzert im Haus der jungen Talente in Berlin, dessen Veröffentlichung im Jahr seiner Entstehung an den als wenig systemkonform empfundenen Texten scheiterte und der erst kurz vor Ende der DDR 1989 beim staatlichen Label Amiga erscheinen konnte.

Erstes Album
Kille Kille

Die erste Tournee in Westeuropa starteten sie 1986 mit ihrem Album Keine Stars. Ab 1987 arbeitete Herzberg als Schauspieler am Theater Schwedt im Musical Paule Panke. 1988 nahm Pankow das Album Aufruhr in den Augen auf. Zum 10-jährigen Bandjubiläum 1991 erfolgte eine Tournee gemeinsam mit der Bigband der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Hiervon erschien ein Konzertmitschnitt auf VHS-Kassette. Nebenbei war er 1989 am Theater bei dem Tagebuch eines Wahnsinnigen nach Gogol tätig. 1996 nahm Herzberg mit Pankow das Album Am Rande vom Wahnsinn auf, 1998 starteten sie eine Tournee mit einigen Brechtsongs. Am 31. Dezember 1998 löste sich Pankow vorerst auf.

Herzberg Solo

1991 startete Herzberg eine Solokarriere mit einem eigenen Album. Sein zweites Soloalbum Tohuwabohu erschien 1994, die gleichnamige Theatershow an der Volksbühne veranstaltete er in Berlin. Die Fernsehsendung Anplackt für den MDR moderierte er 1995.

Im Jahre 2000 erschien sein Erzählband Geschichten aus dem Bett. Er schrieb einige Songs für das Musical Das kalte Herz nach Wilhelm Hauff am Hans-Otto-Theater in Potsdam. In der Autoren-Edition des Berliner Avinus-Verlags erschien 2004 Herzbergs autobiografischer Roman Mosaik. 2014 erschien der Autobiografische Roman “Aller Nähe Fern“ beim Ullstein Buchverlag.

2018 erschien der Roman „Was aus uns geworden ist“ ebenfalls im Ullstein-Verkag, was eine Weiterführung der Herzbergschen Familienchronik darstellt. Parallel dazu erschien das gleichnamige Album. Jeder einzelne Song bezieht sich auf das im Roman Geschriebene und ist durchaus als Einheit zu betrachten. Zu beiden Veröffentlichungen gab es großen medialen Beifall.

2021 veröffentlichte André Herzberg seine PANKOW-Biografie „KEINE STARS – Mein Leben mit PANKOW“ im Aufbau-Verlag Berlin.

Abschied

2023 erschien das vorerst letzte Album von André Herzberg „Von woanders her“ ebenfalls bei REPTIPHON. Auch zu diesem Album gab es ausschließlich gute Bewertungen in den TV, -Print, -und Radiomedien. Ebenso wurde das Album zum „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ nominiert.

Im Januar 2024 verkündete die Band PANKOW ihren Abschied und wird diesen mit einer ausgedehnten Tour durch die östlichen Bundesländer feiern.

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